FrauenOrte NRW

Bettina Heinen-Ayech - eine der wichtigsten historischen Frauenpersönlichkeiten in NRW



Am 7. Juni 2024 wurde Bettina Heinen-Ayech in den exklusiven Kreis der 50 wichtigsten historischen Frauenpersönlichkeiten in NRW aufgenommen wird. Der FrauenRat NRW – ein Zusammenschluss von rund 50 Frauenverbänden und Gruppen – zeichnet mit den „FrauenOrten NRW“ Frauenpersönlichkeiten aus, die die Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen entscheidend mitgeprägt, die Großes bewirkt und wegweisende Leistungen erbracht haben. Bettina Heinen-Ayech wurde als herausragende Künstlerin, als wichtigste Protagonistin der Solinger Künstlerkolonie „Schwarzes Haus" und für ihr Engagement als Botschafterin der Völkerverständigung zwischen Orient und Okzident ausgewählt.


Die Festredner waren Frau Birgit Wehrhöfer vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, MdL Frau Inge Blask vom FrauenRat NRW, Oberbürgermeister der Stadt Solingen Tim Kurzbach sowie Dr. Haroun Ayech von der Bettina Heinen-Ayech Foundation. Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Sandra Ernst von der Stadt Solingen moderierte diesen Festakt am 7. Juni im Waldhof Hackhausen, Solingen.


Dr. Haroun Ayech anlässlich der Festveranstaltung im großen Saal des Waldhofes Hackhausen für die Künstlerin Bettina Heinen-Ayech
Dr. Haroun Ayech anlässlich der Festveranstaltung im großen Saal des Waldhofes Hackhausen für die Künstlerin Bettina Heinen-Ayech

Birgit Wehrhöfer: „Wir wollen die historischen Frauen Nordrhein-Westfalens sehen und ihre Geschichte kennenlernen – und zwar nicht nur in Museen und Sonderausstellungen, sondern täglich und an alltäglichen Orten.“

Inge Blask: „Was für eine besondere Persönlichkeit und Künstlerin Bettina Heinen-Ayech war, zeigt sich auch daran, dass sie an zwei vollkommen unterschiedlichen Orten einen fast legendären Status erreicht hat: In ihrer Heimat Solingen wie ihrer Wahlheimat Algerien hat sie der Kunstszene ihren eigenen Stempel aufgedrückt und zahlreiche Brücken gebaut. Darum freuen wir uns, ihr Schaffen heute mit der Eröffnung dieses FrauenOrtes zu würdigen.“


Enthüllung der Gedenktafel für Bettina Heinen-Ayech im Rahmen der Aufnahme der Solinger Künstlerkolonie als FrauenOrt NRW mit Vertretern der Stadt Solingen, des Frauenrates NRW und der entsprechenden Ministerien
Enthüllung der Gedenktafel für Bettina Heinen-Ayech im Rahmen der Aufnahme der Solinger Künstlerkolonie als FrauenOrt NRW mit Vertretern der Stadt Solingen, des Frauenrates NRW und der entsprechenden Ministerien

Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen: „Diese Auszeichnung steht für Frauenpersönlichkeiten, die sich um unser Bundesland NRW besonders verdient gemacht haben. Ich bin stolz, dass das Geburtshaus und die Wirkungsstätte von Bettina Heinen-Ayech – „das Schwarze Haus“ der Solinger Künstlerkolonie – nun offiziell als FrauenOrt NRW gilt und posthum zu einer historischen Entdeckungsreise nach Solingen einlädt. Diese Frauen können uns auch heute noch als Inspiration dienen. Die Stadt Solingen hat Bettina Heinen-Ayech bereits 1993 mit dem Kulturpreis der Bürgerstiftung Baden in herausragender Weise gewürdigt“.



Die Solinger Aquarellistin und Plein-Air-Malerin Bettina Heinen-Ayech erregte internationale Aufmerksamkeit als Künstlerin. Die damals noch unbekannte junge Malerin wurde zu der bedeutenden Gruppenausstellung „Deutsche Kunst der Gegenwart 1955/56” eingeladen und zeigte Werke von Karl Schmidt-Rottluff, Paul Klee, Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz und tourte durch Amerika, Afrika und Asien.

Bettina Heinen-Ayech war die Tochter des Journalisten und Lyrikers Hanns Heinen und von Erna Heinen-Steinhoff, die in den Häusern der Künstlerkolonie „Schwarzes Haus“ ihren Kunst- und Literatursalon unterhielt. Hier lernte Bettina ihren wichtigsten Lehrer und Mentor kennen, den Maler Erwin Bowien (1899–1972). Sie blieb ihr Leben lang mit ihm verbunden und unternahm mit ihm zahlreiche Kunstreisen durch Europa. Nach ihrer Ausbildung an den Kunsthochschulen in Köln, München und Kopenhagen führte sie ein mehrmonatiger Aufenthalt im ägyptischen Luxor zu einem Erweckungserlebnis, das ihr die Wüste und das Licht des Orients näherbrachte. 1963 zog die Malerin zu ihrem algerischen Ehemann, dem Bauunternehmer Abdelhamid Ayech, in dessen Heimatstadt Guelma. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2020 wird Algerien im Wechsel mit Solingen ihr Lebensmittelpunkt sein. Das Ausstellungsverzeichnis von Bettina Heinen-Ayech umfasst über 90 große Einzelausstellungen in Museen und wichtigen Kulturinstitutionen in Europa und Nordafrika. Zahlreiche Museen besitzen Gemälde von ihr.