Durch Vermittlung seines Jugendfreundes aus Neuchatel (Neuenburg) in der Schweiz – Herrn Eric Thiebeaud – konnte Erwin Bowien bereits ab 1948 in die Schweiz reisen. Es gelang ihm bereits nach kurzer Zeit, die restlichen Mitglieder der Künstlerkolonie, Aufenthalte in der Schweiz zu ermöglichen. Der wichtigste schweizerische Fixpunkt der Kolonie sollte der kleine Ort Orselina oberhalb von Locarno im Tessin werden, wo sowohl Bettina Heinen–Ayech als auch Erwin Bowien – in den 50er und 60er Jahren – jährliche Malaufenthalte unternehmen sollten, zeitweise auch begleitet durch Amud Uwe Millies.
Wegen eines schweren Leidens, blieben – nach dem Tode Ihres Mannes – Erna Heinen-Steinhoff und Ihre Enkeltochter Diana, jährlich mehrere Monate im Tessin. Sie wurden dort oft von Erwin Bowien besucht.
Bowien, der ein sehr ausgeprägtes kommunikatives Talent hatte, lernte dort beim Malen die Familie Roth aus Bern und die Familie Eggenberger aus Au in St. Gallen kennen, aus diesen Freundschaften – die sich ein Leben lang halten sollten – entwickelten sich in kürzester Zeit viele weitere Bekanntschaften. Erwin Bowien, der in der Schweiz aufgewachsen war und als Klassenkamerad sogar den späteren Präsidenten der Eidgenossenschaft, Herrn Petitpierre, erlebte, hatte große Affinitäten zu dem Land der Kantone. Und in kürzester Zeit sollte er ein großes Netz an Freunden und Förderern in der Eidgenossenschaft aufbauen.
Sein wichtigster Freund und Förderer sollte der spätere Präsident der schweizerischen Bundesbahnen – Herr Eduard M. Fallet–von Castelberg werden – welcher nach dem Tode des Künstlers im Klingenmuseum in Solingen, im Jahr 1976, den Freundeskreis Erwin Bowien e. V. gründete.
Durch Vermittlung der Familie Roth kam 1952 die erste große Ausstellung von Bowien in der Schweiz – in der Galerie „inneren Enge“ in Bern zustande.
Mit seiner Schülerin Bettina – die im Tessin ihre ersten frühen Meisterwerke schuf – erkundete er die Täler rund um den Lago Maggiore. Sie malten in Ascona, am großen See, in Brissago, in Locarno. Das größte Erlebnis wurden die vielen Bekanntschaften mit den Menschen.
Erna Heinen-Steinhoff, Hanns Heinen und Amud Uwe Millies waren oft zugegen, sodass Orselina als „Sommerfrische“ der Künstlerkolonie "Schwarzes Haus" gelten kann. Erwin Bowien ging jedoch noch ein Schritt weiter, hier entwarf er den Plan seinen „Schweiz Zyklus“ zu schaffen, an welchem er bis zu seinem Lebensende arbeiten sollte.